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Mehr Managerinnen bei der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn setzt auf Diversität, auch in den Führungsetagen


 

Wer auf der Website der Deutschen Bahn nach offenen Stellen sucht, stößt immer wieder auf den Begriff „Wo-Du-willst-Job“: So bezeichnet werden Stellen, in denen mobiles Arbeiten deutschlandweit möglich ist und bei denen es keine Rolle spielt, ob sie in Berlin, Frankfurt, München oder anderswo angesiedelt sind. Dass es die „Wo-Du-willst-Jobs“ bei der Deutschen Bahn gibt, ist kein Zufall, sondern Teil des entschiedenen Vorhabens des Unternehmens, als Arbeitgeberin langfristig attraktiv zu bleiben – und zwar mit einer Belegschaft, in der Raum ist für Vielfalt und für die Bedürfnisse in unterschiedlichen Lebensphasen. Ganz besonders wichtig ist dem Unternehmen, mehr Frauen an Bord zu holen – sowohl im Gesamtkonzern, als auch in den Führungsetagen. Bis Ende 2024 sollen 30 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein – aktuell liegt der Anteil bei rund 26 Prozent. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat die Deutsche Bahn „30 Maßnahmen für 30 Prozent“ entwickelt, insbesondere in den Bereichen Personalmarketing, Recruiting und Monitoring. Ziel der Personalgewinnungsstrategie „Women@DB 2024“ ist es nicht nur 30 Prozent Frauen in Führung zu bringen, sondern auch den Frauenanteil in der gesamten Bahn sukzessive und nachhaltig zu steigern. Mehr Schülerinnen, mehr weibliche Fachkräfte, mehr Akademikerinnen und mehr Frauen in Führung – damit wird die Deutsche Bahn kontinuierlich weiblicher.

Ilma Bojadzic: „Es gibt bei der Bahn viele weibliche Vorbilder“

Dass die Bahn sich auf den Weg gemacht hat, ist schon heute sichtbar: Unlängst wurde das Unternehmen bei einer europaweiten Preisverleihung in Brüssel zur „besten Arbeitgeberin für Frauen im europäischen Schienensektor“ gekürt. „Ich erlebe die Deutsche Bahn hier als enorm aktiv“, bestätigt Ilma Bojadzic. Die 31-jährige ist Mit-Gründerin von „encore“, einem Corporate-Startup der DB Bahnbau Gruppe. Ilma Bojadzic hat nach ihrem Studium als Trainee bei der Deutschen Bahn angefangen und dort von Beginn an Themen rund um Digitalisierung und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle vorangetrieben.
 


Nach Ende ihres Traineeships wechselte sie innerhalb des Unternehmens zur DB Connect und beschäftigte sich dort als interne Beraterin unter anderem mit den Sharing-Angeboten der Bahn von „Flinkster“ bis „Call a bike“. Nach Feierabend entwickelte sie gemeinsam mit anderen die Geschäftsideen aus dem Traineeprogramm weiter und meldete sich beim internen Gründungsprogramm „DB Intrapreneuers“ an. Mit ihrer Idee, Batterien aus E-Fahrzeugen ein zweites Leben als Batteriespeichersystem zu geben, konnte Ilma Bojadzic überzeugen. „Die DB Bahnbau Gruppe hat in uns investiert und wir haben drei Monate Zeit bekommen, um aus unserer Idee ein Business zu machen“, berichtet sie. Mittlerweile ist „encore | DB“ am Markt angekommen, es gibt eine Kooperation mit einem großen Automobilhersteller und es sind erste Batteriespeicher am Netz, unter anderem auf dem Berliner EUREF-Campus. Das Gründungsteam ist auf mittlerweile zwölf Mitarbeitende angewachsen – und Ilma Bojadzic steht an der Spitze. Dass sie so schnell Führungsverantwortung übernehmen würde, war für sie zunächst nicht selbstverständlich. Was sie bestärkt hat, waren Vorbilder im Unternehmen: „Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht mit weiblichen Führungskräften bei der Deutschen Bahn, sowohl über offizielle Frauen-Netzwerke als auch informell, etwa im Rahmen von Veranstaltungen.“

Cornelia Kadatz: „Es braucht die Community“

Über genau diese Frauen-Netzwerke spricht auch Cornelia Kadatz. Auch sie ist Führungskraft bei der Deutschen Bahn, allerdings an ganz anderer Stelle: Von Leipzig aus verantwortet sie knapp 1.000 Bahnhöfe in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Als Regionalbereichsleiterin ist sie in der Region Südost unterwegs, ob bei einem der sechs Bahnhofsmanagements, im Austausch mit den Aufgabenträgern oder – wenn es dann doch mal festlicher wird – bei Inbetriebnahmen oder Spatenstichen. „Ich möchte dafür sorgen, dass meine Leute gut arbeiten können“, sagt sie. Bahnhöfe als surrende Bienenstöcke, als Schmelztiegel und als Ort, an dem unterschiedlichste Menschen zusammenkommen, seien genau ihr Ding, so Cornelia Kadatz. Hier Verantwortung zu tragen, empfinde sie als sehr erfüllend: „Ich habe eine Leidenschaft für die operative Produktion und strategische Steuerung von Qualität.“


 

Bevor Cornelia Kadatz ihre aktuelle Position angetreten hat, war sie drei Jahre lang Bahnhofsmanagerin für die Berliner Fernbahnhöfe und hat dort unter anderem die Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise gemanagt. Bahnhöfe erlebt sie als eine Art Real-Labore für Vielfalt und Diversität – und das gelte sowohl für den Ort an sich, als auch für diejenigen, die dort arbeiten. Ob Bildung, Alter, Herkunft, Religion oder andere Merkmale – am Bahnhof kommen Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammen. In diversen Teams zu arbeiten, sei durchaus herausfordernd, so Cornelia Kadatz: „Es kann anstrengend sein, man muss mehr erklären und mehr ausdiskutieren, es gibt mehr Reibung.“ Als Führungskraft setzt sie darauf, dass alle gehört werden – etwa im Rahmen von regionalen Dialogformaten oder Befragungen. „Ich will einen Raum schaffen, in dem sich auch diejenigen zu Wort melden, die ruhiger sind oder nicht gelernt haben, in der ersten Reihe zu stehen.“

Wie sieht sie das Ziel ihrer Arbeitgeberin, den Frauenanteil bei den Führungspositionen auf 30 Prozent zu steigern? „Ich erlebe, dass die Deutsche Bahn es wirklich ernst meint“, so Cornelia Kadatz. Sie verweist auf Instrumente wie Teil- und Gleitzeitmöglichkeiten, Job-Sharing und innovative Arbeitszeitmodelle, mit denen der Urlaubsanspruch individuell ausgeweitet werden kann. Für sie persönlich seien die unternehmenseigenen Frauennetzwerke, etwa der DB Managerinnen Club, enorm bereichernd. Cornelia Kadatz ist überzeugt: „Es braucht die Community.“

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