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Emerging Technologies

Grün oder nicht: Neue Technologien und die Nachhaltigkeit

Da die Welt unausweichlich mit dem Klimawandel konfrontiert ist, sind auch IT-Führungskräfte bestrebt, neue Technologien auf dem Weg zur ökologischen Nachhaltigkeit einzusetzen. Einfach ist diese Rechnung jedoch nicht.

Forrester

Die CO2-Emissionen sind so hoch wie nie zuvor - im Jahr 2021 stiegen sie erneut an und machten den Rückgang von 5,2 % im Jahr 2020 in nur einem Jahr wieder wett. Um den Klimawandel zu bekämpfen, müssen Regierungen, Investoren, Verbraucher und Unternehmen auf der ganzen Welt in nachhaltigere Lösungen und Praktiken investieren.

Forrester schätzt, dass allein die USA und die EU derzeit 1,4 Billionen Dollar für ökologische Nachhaltigkeit und Klimaanpassung ausgeben; der Markt für grüne Finanzinstrumente beläuft sich weltweit auf 658 Milliarden Dollar; und die Summe an Risikokapital-Finanzierungen für grüne Technologien erreicht 17,5 Milliarden Dollar.

Führende CIOs und andere Technologie-Führungskräfte weltweit sind bestrebt, neue Technologien einzusetzen, um das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit zu erreichen. Trotz zunehmender wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit erwarten Kunden und weitere Stakeholder mittlerweile echte Nachhaltigkeitsergebnisse und strafen bloßes Greenwashing ab.

Bei der Umsetzung der Agenda für ökologische Nachhaltigkeit in Unternehmen kommt Führungskräften aus dem Technologiebereich eine entscheidende Rolle zu. Dies wird unter anderem daran deutlich, dass der technologische Fortschritt in den letzten zehn Jahren zu erheblichen Verbesserungen beim Energieverbrauch und der Abfallverringerung geführt hat. So ist zum Beispiel die Arbeitslast in Rechenzentren in den letzten zehn Jahren um den Faktor 10 gestiegen, während der Energieverbrauch im gleichen Zeitraum relativ konstant blieb.

Auch deshalb sehen wir derzeit eine beschleunigte Erforschung des Einsatzes von Technologien wie KI-gestütztes Energiemanagement im Rechenzentrum, Blockchain-basierte Datenmanagementlösungen oder die Nutzung von Automatisierung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Diese sogenannten „Emerging Technologies“ werden dazu beitragen, dass vorher unerkannte Daten im Unternehmen beachtet und effektiv bei der Transformation zu einer nachhaltigen Organisation eingesetzt werden können. 

Forrester

Bernhard Schaffrik

Principal Analyst | Forrester

Wenn im Unternehmen immer noch das Denken vorherrscht, bei der Datenverwaltung ginge es lediglich darum, Daten in zentralen Datenbanken zu erfassen, ein paar Analysen auszuführen und so zu Erkenntnissen zu gelangen, sollten die aktuelle Krise als Weckruf auffassen. Zwar bleiben Erkenntnisse und Analysen weiterhin eine Kernfunktion der Datenverwaltung, doch erfordert die Kombination neuer Technologietrends anspruchsvollere Netzwerke mit verbundener Intelligenz.

Die Entwicklung von Technologien wie Edge Computing, Automatisierung, Blockchain, oder Maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz wird bei den Bemühungen um Nachhaltigkeit im Zuge der digitalen Transformation eine Hauptrolle spielen. Aber: Die erforderliche Rechenleistung und der Umfang der Implementierung dieser Technologien können viele der Vorteile aufgrund der Größe ihres eigenen CO2-Fußabdrucks und des Abfallvolumens in der Endrechnung wieder zunichtemachen.

Neue Technologien können oft unbeabsichtigte Folgen haben, wie z. B. einen höheren Energiebedarf, oder in einigen Fällen sogar zu zusätzlichem Elektroschrott führen. 

Edge Computing und IoT können beispielsweise als eine wichtige Plattform für weitere aufstrebende Technologien im Zuge der Nachhaltigkeitstransformation fungieren. Das kann jedoch zu e-Waste von Millionen von Geräten und Batterien führen. Letztendlich können Edge Computing und IoT in intelligenten Räumen und zur Reduzierung von sogenannten Scope-3-Emissionen eingesetzt werden, auch in der Lieferkette und bei Logistikprozessen. 

Augmented und Virtual Reality, die Fernschulung und -visualisierung für Kunden ermöglichen, verbrauchen endliche Ressourcen bei ihrer Herstellung und benötigen Energie bei der Nutzung. Dennoch kann AR/VR zur Unterstützung von Risikovisualisierungen und zur Dekarbonisierung der Lieferkette eingesetzt werden. 

Automatisierung und mehr Homeoffice ermöglichen Papierreduzierung und eine Verringerung von weiteren Umweltrisiken. Während automatisierte Prozesse die Kohlenstoffemissionen reduzieren, wird dies allerdings durch den Energieverbrauch von Homeoffice und Videokonferenzen wieder ausgeglichen. 

Künstliche Intelligenz/Maschinelles Lernen, werden zunehmend zur Identifizierung, Verfolgung, Vorhersage und Verringerung von Umweltauswirkungen eingesetzt. Doch der Bedarf an Datenspeicherung und Rechenleistung verursacht einen großen ökologischen Fußabdruck. Vor dem Hintergrund, dass sich der Anteil erneuerbarer Energien weltweit erhöhen wird, überwiegen jedoch die Vorteile von KI deutlich ihren CO2-Fußabdruck.

Für Führungskräfte im Technologiebereich bedeutet das, die Fertigkeiten und Fähigkeit in ihrem Unternehmen genau kennenzulernen, um so das richtige Gleichgewicht zwischen konkreten Anwendungsfällen und den richtigen Investitionen in neue Technologien zu finden.
Fest steht: Der Weg hin zu nachhaltigerem Wirtschaften bietet Unternehmen die Möglichkeit, neue umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen anzubieten, und zwar für alle Bereiche – von der Art und Weise, wie wir Produkte herstellen, uns mit Strom versorgen, finanzieren und schützen, bis hin zu der Art und Weise, wie wir Güter und uns selbst transportieren, und sogar zu dem, was wir essen. Diese Faktoren führen zu dem, was Forrester als „Green Market Revolution“ (grüne Marktrevolution) bezeichnet. Unternehmen werden ökologische Nachhaltigkeit nicht mehr in erster Linie als eine moralische und ethische Verantwortung betrachten, sondern als unverzichtbare Geschäftsmöglichkeit, die sie nicht weiter ignorieren dürfen. 

Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie eine leistungsfähge IT-Organisation aufbauen können, besuchen Sie Forrester am 22.11. in München zum Expertenvortrag. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

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