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Berlin: Wie ein Mitmach-Projekt die Wärmewende voranbringen will


Deutschlandweit stehen Kommunen vor einer großen Herausforderung: Sie müssen sich bis spätestens 2028 überlegen, wie die Gebäude in ihrem Einzugsgebiet klimaneutral und sicher mit Wärme versorgt werden können – Stichwort: kommunale Wärmeplanung.

Keine leichte Aufgabe, muss man dafür doch erst einmal wissen, wie der aktuelle Stand ist. Wie viel Wärme wird wo verbraucht, wie ist der Sanierungsstand der Gebäude, welche Gebiete eignen sich für einen Ausbau von Wärmenetzen?

Das Forschungsprojekt EnergyMap Berlin will am Beispiel der Hauptstadt zeigen, wie eine solche Bestandsaufnahme gelingen kann, ohne dafür bei jedem der 360.000 Gebäude einzeln Daten abzufragen. Dafür verbinden die Projektpartner lokales Schwarmwissen mit künstlicher Intelligenz (KI): Die KI errechnet eine Prognose des Gebäudebestands, trainiert durch echte Eingaben echter Berliner*innen. Auf diese Weise entsteht eine Karte Berlins, die für jedes Gebäude den Ist-Zustand abbildet. So sehen zum Beispiel Stadtplaner*innen oder Energieversorger, wo Gebäude wie viel Energie verbrauchen, und sie können dementsprechend planen.

Die Eingaben kommen aus dem offenen Verbraucher-Tool „HeizCheck“, das Haushalten beim Energiesparen hilft. Anhand weniger Informationen aus der letzten Heizkostenabrechnung können Verbraucher*innen hier ihren Heizenergieverbrauch analysieren lassen und sich Tipps zum Sparen abholen. Neu ist jetzt: HeizCheck-Nutzer*innen aus Berlin können nun zusätzlich anonym ihre Eingaben dem Vorhaben EnergyMap  spenden.

Innerhalb des nächsten Jahres will das Projektteam genügend Informationen gesammelt haben, um die Karte in die Tat umzusetzen. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, Kommunen in Deutschland klimaneutral zu machen“, sagt Laurenz Hermann, Projektleiter auf Seiten des Projektpartners co2online.

Haus- und Wohnungseigentümer*innen können den HeizCheck darüber hinaus als Ausgangspunkt nutzen, um zu prüfen, welche energetischen Sanierungsmaßnahmen sich für ihr Gebäude konkret lohnen. So können sie die Wärmewende auch privat vorantreiben.

Umgesetzt wird das Projekt von der Universität der Künste Berlin, dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, der SEnerCon GmbH sowie der Luftbild Umwelt Planung GmbH. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

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