„Es liegt was in der Luft!“ kannst du hier wörtlich nehmen: In gleich zwei Kurorten wird salzige Luft aus den Solequellen über Gradierwerke vernebelt. Dort streichelt eine sanfte Meeresbrise aus salzhaltiger Soleluft deine Atemwege.
Fast wie am Meer fühlst du dich zwischen Bad Kreuznach und seinem Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg! Denn dort rieselt von Ostern bis November aus bis zu zehn Meter hohen Gradierwerken salzhaltiges Solewasser über Schwarzdornheckenwände herunter und wird als feine salzige Brise versprüht. Diese Zeugen der einstigen Salzgewinnung bilden heute auf einer Länge von etwa 1,2 Kilometern Europas größtes Freiluftinhalatorium. Hier spürst du sofort die Macht der Sole: das maritime, salzhaltige Mikroklima pflegt nicht nur deine Atemwege und die Haut, sondern hilft auch, Erkältungen die Stirn zu bieten. Neben den heilsamen Eigenschaften wird dir aber auch etwas fürs Auge geboten: Das historische Kurmittelhaus im Kurpark von Bad Münster am Stein-Ebernburg liegt direkt an der Nahe und verbindet Jugendstil mit regionaler Fachwerkarchitektur. Hinter dem Gebäude, auf der anderen Seite der Nahe, ragt die beeindruckende Felsformation Rheingrafenstein auf.
Eine weitere Besonderheit in Bad Kreuznach: der weltweit erste und damit älteste Heilstollen, der zur schmerzlindernden Radontherapie eingesetzt wird. Die natürliche Strahlentherapie wird dort bereits seit 1912 angewandt und dient vor allem als Schmerztherapie bei rheumatischen Erkrankungen; eine Anwendung ist nur nach ärztlicher Verordnung möglich.
Einen weiteren Gradierbau, der sich nicht zu verstecken braucht, findest du im Kurpark von Bad Dürkheim – hier, wo Pfälzerwald und Weinberge aufeinandertreffen, kannst du die Vorzüge der Pfälzer Lebensart spüren.
Gradierwerke dienten einst der Salzgewinnung, indem man natürliche Sole zur Erhöhung des Salzgehaltes über Dornenwände herabrieseln ließ. Das erwies sich schon 1867 als unwirtschaftlich, doch der therapeutische Effekt blieb und so hält die Stadt bis heute an einem der Gradierwerke fest.
Der 1,5 Kilometer lange Kurpark zieht sich wie ein grünes Band durch die Stadt und der mit 333 Metern längste Gradierbau Deutschlands ist von Februar bis Weihnachten geöffnet. Wo auf der einen Seite in der renaturierten Isenach das klare Wasser des Pfälzerwaldes plätschert, läuft auf der anderen Seite die Sole über die Reisigflächen und lässt dabei feine Aerosole entstehen: Balsam für deine Atemwege!
In direkter Nähe wird aktuell eine Therme mit breitem Gesundheitsangebot erbaut.
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