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Kulinarischer Streifzug an der Mecklenburgischen Ostseeküste

Autorin: Marie Tysiak

Die Ostsee wirft sich bildschön ans Land. Dahinter Dünen, dichte Wälder und Felder. Und wie auf einer Perlenkette reihen sich die schmucken Ostseebäder entlang der Küste. Klar, dass so schöne Landschaften auch köstliche Produkte hervorbringen.

Fangfrische Scholle vom Fischer im Ostseebad Boltenhagen

Wer mit Fischer Uwe Dunkelmann auf seinem Kutter rausschippern möchte, muss früh aufstehen. Charakteristisch leuchten die roten Fischerhäuschen und das Geschrei der Seemöwen macht das Idyll an diesem Herbstmorgen perfekt. Sobald der Holzkutter das Hafenbecken verlassen hat, wird die Ostsee augenblicklich rauer. „Das hier draußen, das ist Freiheit für mich“, erzählt Uwe mit einer Tasse dampfendem Kaffee in der Hand. „Jetzt im Herbst ist es besonders wild und schön.“

Zwei rote Fahnen wanken auf dem Wasser: Hier hat Uwe gestern eines seiner Netze versenkt. Der Fang des Tages: Scholle, Makrele und ein paar Heringe. Die 290 Meter lange Seebrücke des Ostseebads Boltenhagen kommt in Sichtweite. Just reißt der Himmel auf und zaghafte Sonnenstrahlen erhellen den langen Sandstrand. Spaziergänger sind zu erkennen. Ob sie heute Uwes frische Scholle essen werden? „Die gibt’s im Fischereihof Kamerun“, erzählt Uwe. „Bis auf zwei. Die gebe ich euch mit.“

Unterwegs mit dem Fischer auf der Ostsee bei Boltenhagen I Foto: TMV/Gross
 

Eine Mumme aus dem Brauhaus im Ostseebad Wismar

Gleich öffnet das Haus zum deftigen Mittagstisch, dann werden sich die ersten Gäste an die Massivholztische setzen und der kupferne Zapfhahn frisches Bier im Akkord ausspucken. Der klare Favorit im Brauhaus am Lohberg gleich hinter dem Hafen ist die Wismarer Mumme. Das dunkle Starkbier ist eine wahre Legende. „Bier hat Wismar tatsächlich zu der altehrwürdigen, schicken Hansestadt gemacht, die sie heute ist“, erzählt Mitarbeiter Micha, der hinter der Theke die letzten Gläser putzt.

Um das Jahr 1500 soll es in Wismar fast 200 Brauereien gegeben haben. Und das wurde in alle Welt verschifft. „Sogar bis nach Indien hat es die Wismarer Mumme geschafft!“ Micha zapft ein Glas und stellt auch einen frisch gezapften Krug geräuschvoll auf die Theke. Heller, fester Schaum auf dunklem Gebräu. „Die ist für euch.“

Bier zapfen im Brauhaus am Lohberg in Wismar I Foto: TMV/Gross
 

Kräuter aus dem Ostseeheilbad Graal-Müritz

Antje Katreniok verschwindet zwischen den gigantischen Kiefern. Hier, im Stadtforst beim Naturschutzgebiet Ribnitzer Großes Moor im Ostseeheilbad Graal-Müritz, ist der Mensch ganz klein. Doch es sind die kleinen Dinge am Wegesrand, für die Antje mit Gästen hierherkommt: Wildkräuter.

„an kann das ganze Jahr Kräuter sammeln gehen, auch im Herbst. Zum Beispiel hier“, Antje bückt sich. Etwas Sonnenlicht fällt auf die gefiederten Blätter am Wegesrand. „Das ist Giersch. Ein richtiges Zaubermittel! Und schmecken tut es eben auch.“ Sie pflückt ein paar Blätter und findet anschließend auch Löwenzahn und Waldmeister.

„Im Prinzip gibt es überall Wildkräuter – ich finde auch welche am Parkplatz mitten in Rostock“, lacht Antje. Hier hat die Heilpraktikerin ihre Praxis. „Das regelt die Natur ganz von sich – und man kann so Tolles daraus kochen. Hier,“ reicht Antje mir den Korb mit den frischen Wildkräutern.

Das Ostseebad Kühlungsborn: Hier wird gekocht!

Frank Haarde bindet sich die Kochschürze um. Vor ihm auf der silbernen Ablage in der Küche des Hotels Upstalsboom im Ostseebad Kühlungsborn liegen die beiden Schollen aus dem Ostseebad Boltenhagen, der Krug mit der Wismarer Mumme und die frischen Wildkräuter aus dem Ostseeheilbad Graal-Müritz. Frank wird jetzt aus den Zutaten spontan etwas kreieren. Zuerst würzt er die Scholle – dafür sind die Wildkräuter perfekt. Etwas Panade, und schon brutzelt der Fisch in der Pfanne. Aus dem Löwenzahn und Waldmeister wird im Handumdrehen ein frischer Salat. Dann kommt die Wismarer Mumme zum Einsatz! Frank schüttet einen kräftigen Schluck des dunklen Biers zur Scholle.

Es duftet herrlich in der geschäftigen Küche des Upstalsboom. Das traditionsreiche Haus mit 169 Zimmern und Suiten liegt gleich hinter dem Strand. Mit Blick auf die Dünen ist der Tisch im hoteleigenen Restaurant Brunshaupten gedeckt. Mit einem eleganten Schwung platziert Frank die dampfende Scholle auf dem Teller. Dazu: eine Wismarer Mumme! So frisch schmecken nur die Ostseebäder in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Natur feinste Zutaten hervorbringt.


Mehr Infos zur Mecklenburgischen Ostseeküste:
ostseeferien.de

Mehr Infos zu kulinarischen Erlebnissen in MV:
auf-nach-mv.de/kulinarik

 

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