Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten werden zunehmend Ziel von gewalttätigen Angriffen. Zahlen des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) sowie des Bundeskriminalamts (BKA) zeigen, dass im Jahr 2023 über 100.000 Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer von Gewalt wurden – ein Anstieg um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Angriffe gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Feuerwehr und Rettungsdiensten stiegen im gleichen Zeitraum um mehr als neun Prozent.
Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales reagiert auf diesen Trend und hat jetzt mit Motorola Solutions einen Rahmenvertrag über die Lieferung von mehr als 1.200 Bodycams unterzeichnet, die landesweit bei der Polizei in Thüringen zum Einsatz kommen. Die neuen Motorola Solutions Bodycams sollen Beamte dabei unterstützen, potenziell gefährliche Situationen zu deeskalieren, die Transparenz von Interaktionen zu erhöhen und Beweise zu sichern.
Gestiegene Anforderungen an Rettungskräfte erfordern smarte Lösungen
Motorola Solutions Lösungen, die speziell für Einsatzkräfte bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und für Unternehmen entwickelt werden, zeichnen sich durch eine klare Designsprache aus. Eine klar strukturierte Benutzerführung und eine einheitliche Position der Notruftaste stellen sicher, dass die Geräte im Notfall schnell und auch mit Handschuhen einfach bedient werden können. Alle Lösungen von Motorola Solutions sind das Ergebnis intensiver Forschung und Entwicklung, die in engem Austausch mit den Kunden entstehen.
Seit 95 Jahren engagiert sich Motorola Solutions dafür, Innovationen zu fördern und Produkte zu kreieren, die für mehr Sicherheit der Rettungskräfte im Einsatz sowie für mehr Sicherheit in Schulen, Krankenhäusern, dem Einzelhandel, im Transportwesen oder auf öffentlichen Plätzen sorgen.
Technologien für Einsatzkräfte zu entwickeln, ist eine große Verantwortung. Wenn eine Polizeibeamtin oder ein Polizeibeamter zum Funkgerät oder zur Bodycam greift, geschieht dies oft in einer lebensbedrohlichen Situation. Die intuitive Bedienung, die eine verlässliche Verbindung zur Leitstelle oder dem Team sicherstellt, ist hier unerlässlich.
„Produkte, die wir für Sicherheitsbehörden entwickeln, können nicht einfach das Design einer Kamera oder eines Telefons aus dem Elektronikmarkt kopieren“, sagt Dan Wodarczyk, Senior Industrial Designer bei Motorola Solutions. „Einsatzkräfte brauchen Geräte, die eine ganze Schicht lang durchhalten, unter robusten Bedingungen verlässlich funktionieren und unvorhersehbaren Wetter- und Temperaturbedingungen widerstehen können.“
Das Human Factors-Team
Ein wichtiger Bestandteil der Innovations-Philosophie von Motorola Solutions ist die Arbeit des Human Factors-Teams, dessen Basis die enge Zusammenarbeit mit Kunden und Projektentwicklern ist. Neue Ideen und Impulse entstehen in diesem Team dadurch, dass es die Einsätze von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften selbst begleitet. So entwickeln sie ein umfassendes Verständnis dafür, wie ein Einsatz abläuft und wie Technologien diesen unterstützen können. Einblicke in das Zusammenspiel von Mensch und Technologie in der realistischen Umgebung zu erhalten und Arbeitsabläufe zu erfassen, ist eine wesentliche Quelle der Inspiration für das Human Factors-Team.
Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die eigentliche Produktentwicklung. Designer, Ingenieure und Produktmanager sind dann gefragt, Lösungen für die sich zeigenden Herausforderungen zu entwickeln. Zunächst entsteht ein Prototyp. Dieser muss sich umfassenden Tests unterziehen, deren Ergebnisse dann evaluiert und umgesetzt werden. Der Prozess wiederholt sich so lange, bis der Prototyp den hohen Ansprüchen der Anwender genügt.
Die Design-Philosophie hinter der neuen Bodycam V500
Am Beispiel der neuen Motorola Solutions V500 Bodycam lässt sich das beschriebene Vorgehen veranschaulichen. Kunden äußerten den Wunsch nach einer intuitiven, unkomplizierten Bodycam, die einfach in der Handhabung sein sollte und sich leicht mit den vorhandenen Produkten wie dem Funkgerät verbinden lassen sollte.
„Zunächst wollten wir eine Notruftaste an der Bodycam installieren, um Einsatzkräften im Notfall zu helfen“, erzählt Prabodh Sakhardande, Senior User Experience Designer bei Motorola Solutions. „In Gesprächen mit unseren Kunden haben wir jedoch herausgefunden, dass Ersthelfer darauf trainiert sind, die Notruftaste an ihren Funkgeräten zu nutzen. Die gleiche Funktion an einer Bodycam wäre also weniger nützlich gewesen“, erklärt der Designer. “Stattdessen regten Kunden an, dass mit dem Drücken der Notruftaste am Funkgerät die Aufzeichnung der Bodycam automatisch starten sollte und das Videomaterial live in die Leitstelle übertragen werden sollte.”
Ergonomie und Tragekomfort waren ebenfalls ganz entscheidend für das Design der V500. Die Tasten und Bedienelemente sind je nach den Bedürfnissen des Benutzers konfigurierbar und unterscheiden sich durch Form, Größe und Beschaffenheit. „Ein Beamter muss seinen Blick nicht vom Geschehen abwenden, um eine Taste zu drücken. „Die Suche nach Funktionen könnte im Einsatzfall die Sicherheit der Teams beeinträchtigen“, erklärt Ruiwen Fan, User Experience Designer.
Das Team von Motorola Solutions ging bei der Entwicklung der V500 auch der Frage nach, wie die Kameras am Körper getragen werden. Es stellte sich heraus, dass die Position der Kameras von der Schulter bis zur Brust variieren kann - je nach Vorliebe des Nutzers. Das Designteam entwickelte daher eine Lösung, um die Kamera sicher an verschiedenen Stellen der Uniform zu befestigen, ohne die Lesbarkeit der Anzeigen auf dem oberen Display und die Bedienerfreundlichkeit einzuschränken.
Erfolgreich bei den europäischen Sicherheitsbehörden im Einsatz
Weltweit vertrauen mehr als 100.000 Kunden auf die sicherheitskritischen Kommunikationslösungen von Motorola Solutions, vor allem auch im Bereich Videolösungen und Bodycams. Erst kürzlich hat die Polizei in Schottland angekündigt, landesweit ihre Einsatzkräfte mit mehr als 10.500 Bodycams auszustatten, um die Sicherheit und Transparenz in den Interaktionen zwischen Einsatzkräften und der Bevölkerung zu gewährleisten. Im Vorfeld der Beschaffung führte die Behörde bei den Bürgerinnen und Bürgern in Schottland eine Befragung zum Einsatz von Bodycams durch. Im Ergebnis zeigten sich die 9.000 Befragten positiv gegenüber der Nutzung durch die Polizei: 81 Prozent gingen davon aus, dass der Einsatz von Bodycams das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit der Polizei stärken könne.
Neben der Thüringer Polizei nutzen in Deutschland unter anderem die Organe des Bundes sowie die Sicherheitsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt die Bodycams und Video-Management-Lösungen von Motorola Solutions. Im europäischen Ausland sind tausende Geräte bei den Sicherheitsorganisationen in UK, Österreich, Frankreich, Rumänien, Malta, Litauen und vielen anderen Ländern im Einsatz.
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