Das Berliner Unternehmen bett1 hat mit seiner Bodyguard-Matratze eine Erfolgsgeschichte geschrieben – aus Berlin für Berlin. In den Berlin Braves hat bett1 einen Sponsoringpartner gefunden, der die Leidenschaft für die Region teilt: Mit wenig Geld und viel Leidenschaft haben sie sich Aufstieg um Aufstieg erkämpft. bett1 unterstützt die Basketball-Herren der 2. Bundesliga ProB.
Simon Dube Paul, Vorstand und langjähriger Spieler, steht wie kaum jemand für die Berlin Braves. Wir haben ihn zum Interview getroffen.
Dube, wofür stehen die Berlin Braves, wie seht ihr euch selbst?
Wir stehen für die Vielfalt der Stadt. Basketball hat diese Facetten, die Berlin auch hat. Wir stehen für Inklusion, Vielfalt, für Leidenschaft. Auch der kulturelle Aspekt ist uns wichtig, die Musik, das Künstlerische.
Was macht Basketballkultur für dich aus?
Wir wurden durch die Vorbilder der 90er Jahre geprägt, durch Allen Iverson, Michael Jordan, die Ästhetik der NBA. Die hatte damals einen großen Einfluss auf Kinder wie mich. Im Fußball und anderen Sportarten hatten wir damals noch keine Role Models, der war noch nicht so auf Mixed-race-Background eingestellt wie heute. Basketball war für uns eine Kultur, mit der wir uns identifizieren konnten und die wir gerne gelebt haben. Von der Ästhetik her können wir das heute sehr gut rüberbringen, weil es uns von Tag 1 an umgeben hat.
Wie sind die Berlin Braves entstanden?
Ganz am Anfang war das eine Running Community, die von dem Niederländer Joey Elgersma gegründet wurde, um auf dem Tempelhofer Feld laufen zu gehen. Der Name stammt von dem Schriftzug auf einem Basketball-Court, den Joey in einem Hangar gesehen hat. Es gab einmal ein GI-Team in Berlin, das unter dem Namen „Berlin Braves“ sogar Bundesliga spielte, als die noch nicht so professionell aufgezogen war. Nach sechs, sieben Jahren hat Joey auch angefangen, kleine Basketball-Events zu hosten: Streetball-Events, drei gegen drei. Da habe ich als Teenager mitgemacht, weil ich das cool fand.
Wie kamst du zum Basketball?
In der Schule hatte ich immer im Leistungsbereich Basketball gespielt. Nach der Schule bin ich als Model viel gereist und habe das etwas aus den Augen verloren. Nach fünf Jahren bin ich dann nach Berlin zurückgekommen und habe beim BG 2000 Berlin wieder angefangen zu spielen. Das war in Charlottenburg, in der Nähe der Deutschen Oper, der Verein spielte in der Landesliga. Beim BG 2000 haben sich viele wiedergefunden, die Basketball mal als Leistungssport betrieben hatten. Das war ein kleiner Verein, aber wir sind immer weiter aufgestiegen.
Was war im Rückblick der wichtigste Punkt?
In der Spielzeit 2019/20 spielten wir in der 2. Regionalliga. Wir bekamen die Möglichkeit, als Drittplatzierter in die 1. Regionalliga aufzusteigen, weil die beiden Clubs vor uns ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wollten.
Und Ihr habt gesagt: „Dann machen wir das! Aufstieg ist cool!“?
Als wir klein waren, gab es nur Alba als Sprungbrett, wenn man professionell Basketball spielen wollte. Oder man musste die Stadt verlassen, um diesen Sprung zu wagen. Wir haben dann gesagt: Hey, super Chance, hier im Westen auch einen guten Standort aufzubauen! Mit dem Aufstieg wurden wir zu der am zweithöchsten spielenden Mannschaft in Berlin. Wir hatten nur wenig Zeit, um die dafür nötigen 25.000 Euro zusammenzubekommen. Wir sind dann an Sponsoren herangetreten, von denen wir wussten, dass sie unsere Vision teilen, etwas im Berliner Westen zu etablieren.
Wie kam es dazu, dass ihr als Basketballverein BG 2000 mit einer Laufgruppe fusioniert seid?
Nach der ersten Saison haben wir gedacht, dass es doch ganz gut passt. Wir hatten eine ähnliche Idee. Wir haben immer guten Content, starke Sponsoren, die von der Bildsprache zueinander passten. Und wir kannten uns durch die Basketball-Events. Da haben wir gedacht: Lasst uns doch zusammen an einem Strang ziehen! Als Erinnerung an unseren alten Namen BG 2000 haben wir die „2000“ an „Berlin Braves“ drangehängt.
Im letzten Jahr seid Ihr nochmal aufgestiegen. Was bedeutet ein solcher Schritt für einen kleinen Verein?
Wir sind 2023 aufgestiegen in die ProB der 2. Bundesliga. Unser Budget liegt jetzt zwischen 300.000 und 500.000 Euro pro Spielzeit. Die 2. Liga ist in die ProB und die ProA unterteilt. Wir spielen sozusagen in der 3. Liga, aber die gehört zum Zweitligaverband. Wir sind in der ersten Saison direkt im Halbfinale nur knapp gescheitert – gegen den späteren Meister Bonn-Rhöndorf. Wenn wir gewonnen hätten, wären wir noch einmal aufgestiegen.
Was hat sich da für euch geändert?
Im Verein sind es mittlerweile fünf Leute, die das alles – immer noch ehrenamtlich – nach vorne bringen. Wir sind die ersten, die am Spieltag in der Halle sind, wir machen den Aufbau und kleben die Bodensticker auf, außerdem schießen wir die Fotos und organisieren die Videos. Man braucht noch mehr Manpower und viel Enthusiasmus. Dadurch, dass wir in der ProB sind, mussten wir ganz andere Strukturen entwickeln. Wir brauchten viel mehr Partner, die dieselbe Vision verfolgen, vor allem im Sponsoring. So kam dann auch bett1 dazu. Die sind im Berliner Sport sehr breit aufgestellt – sie unterstützen die Alba-Damen, die Spreefüxxe, sogar bei der Herrenmannschaft von Alba Berlin waren sie eine zeitlang Trikot-Sponsor. Für uns war ihre Unterstützung ein wichtiger Bestandteil, dass wir den Übergang in die ProB geschafft haben.
Es klingt, als sei aus deiner Leidenschaft für das Spielen ein ziemlich großes Commitment geworden ist.
Extrem. Das Commitment ist nach der Meinung meiner Frau vielleicht schon ein bisschen zu groß. Aber wir haben uns dieses Ziel gesetzt: 2030, 1. Bundesliga!
Spielst Du selbst noch?
Letztes Jahr habe ich das noch gemacht. Ich konnte mir damit den Traum, einmal professionell zu spielen, erfüllen und einen Beitrag leisten für den Playoff-Run, den wir hatten. Für die Zeit habe ich mich auch aus dem Vorstand zurückgezogen, denn als Spieler kannst du nicht auch noch im Vorstand sein. Jetzt bin ich wieder drin.
Wie siehst du deine neue Rolle?
Ich habe zwei Töchter, eine ist sechs, die andere zwei. Dann kommt ja die Arbeit noch on top – es war in der letzten Zeit schon ziemlich viel. Mit der letzten Saison als aktiver Spieler konnte ich mich noch einmal beweisen und das dadurch ganz gut abschließen. Jetzt konzentriere ich mich zu 100 Prozent auf den Verein. An Spielern mangelt es dir meistens nicht, die findest du. Aber du brauchst auch diejenigen, die hinter den Kulissen für kein Geld rödeln. Deswegen macht es für mich mehr Sinn, die Kräfte da zu bündeln als auf dem Parkett zu stehen.
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