© Michael Breyer
In Vierergrüppchen haben sich die Kinder vor Charlotte Maier auf den Basketballplatz gesetzt. „Habt ihr Lust?“ ruft sie ins Mikro.
„Ja.“
„Das war zu wenig, Wir sind hier nicht bei Mathe“, ruft Charlotte. „Ich frage noch einmal: Habt ihr Lust?“
„JAAAAAAA!!!“
Damit ist die Stimmung gleich zu Beginn des Tages geklärt. In den nächsten zwei Stunden treten die Teams aus 3. und 4. Klassen von Berliner Grundschulen hier gegeneinander an, am Nachmittag kommen die aus den 5. und 6. Klassen dran. Auf dem Plan stehen gleich vier Disziplinen: Tennis, Leichtathletik, Basketball und Handball.
Auf dem Freiplatz des Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadions haben sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Berlin eingefunden, in Sichtweite der Geschäftsstelle von ALBA Berlin. Schon zum zweiten Mal findet dieses Multisportevent statt. Für die Veranstaltung haben sich vier Akteure zusammengetan: ALBA veranstaltet den Tag, das Projekt „Tennis macht Schule“, das Leichtathletikfest ISTAF und das Frauenhandballteam Spreefüxxe Berlin sind auch an Bord.
„Die Idee war, ein Event zu organisieren, bei dem alle Sportarten vertreten sind, die von bett1 gefördert werden“, erklärt Markus Zoecke, ehemaliger Tennisprofi und Schirmherr der Veranstaltung.
Das Event ist kein klassisches Turnier. Die Teams tragen keine Spiele gegeneinander aus, sie wetteifern in Trainingsübungen: Einbeinlauf, Dribbeln mit dem Basketball, Passübungen mit dem Handball, mit dem Tennisball ins Ziel treffen. Jeweils 15 Minuten verbringt jedes Team an einer Station. Wenn die rum sind, gibt Charlotte, die bei ALBA die Jugendprojekte koordiniert, Bescheid. Dann haben die Kinder eine viertel Stunde Pause, bevor es an die nächste Station geht.
Marlena Bauermeister vertritt das Leichtathletikfest ISTAF. Immer, wenn sie die Startklappe zusammenschnellen lässt, läuft ein Kind los, eins nach dem anderen. Für die 20 Meter Sprint legen sich alle mächtig ins Zeug, und das Coolste: Die Zeit wird haargenau per Lichtschranke gemessen. „Boah, 3,46!“ „4,1 – ich bin voll langsam!“ Egal, jeder hat zwei Versuche! Auf dem Feld nebenan haben die Coaches vom ISTAF eine Kette von Ringen ausgelegt und stoppen die Zeit: Wie viele Kinder schaffen es in drei Minuten, auf einem Bein durch den Parcours zu hüpfen, mit Fußwechsel auf der halben Strecke?
Auf dem Handballfeld leiten Spielerinnen des ersten Teams der Spreefüxxe Berlin die Kinder an. „Achtet mal drauf, dass der Arm schön weit oben ist beim Pass. Wir sind ja nicht beim Basketball“, sagt Kreisspielerin Kristina Fodie. Nach den ersten Übungen werfen die Kinder die Bälle auf Hütchen im Tor, genau an den Stellen, wo Torhüterinnen nicht so gut hinkommen. „Nach uns kommen noch andere Spielerinnen aus unserer Mannschaft“, sagt Kristinas Kollegin Leoni Bassiner, „damit möglichst viele einmal den Verein repräsentieren.“
Eine Basketballstation gibt es natürlich auch: Coach Kevin Gert, der bei ALBA in der Reiseorganisation arbeitet und selbst gerne spielt, lässt die Kinder im Slalom dribbeln, Trippelschritte machen, einen Pass werfen und dann einen Korb legen. In einer Pause fragt die kleine Marlene ihn, ob sie mal gegen ihn dribbeln kann. Sie reicht ihm nicht mal bis zur Schulter, aber den Ball schirmt sie schon ganz geschickt ab und kommt sogar zum Korbwurf. „Sie ist in der Basketball-AG“, erklärt ihre Lehrerin die Vorkenntnisse.
Wer kann beim Tennis den Ball genau in einen Ring schlagen, der am Zaun aufgehängt ist? Youcef Chaouch, der die Tennis-Station betreut, verrät gleich einen Trick: „Guck, lass den Ball am besten so auf den Schläger tropfen, dann geht es ganz leicht.“ Gespielt wird hier mit Übungsbällen, die weicher sind. „Die normalen Bälle springen viel stärker, da fallen Ballwechsel den Kindern nicht so leicht“, sagt Youcef.
© Michael Breyer
Viel zu schnell ist die Zeit herum. Den Wettbewerb der 3. und 4. Klassen am Vormittag gewinnt das Team der Schule am Falkplatz – Lokalmatadoren, die Schule liegt keinen Kilometer weit entfernt! Für das Foto stemmen sie den Pokal in die Luft wie Champions-League-Sieger. Das Gewinnerteam der 5. und 6. Klassen kommt von der Grundschule an der Marie. „Ein schöner Abschluss für die sechste Klasse,“ findet ihre Lehrerin Frau Müller. Selbst die Gewinner haben bei dem Event noch etwas dazugelernt. „Handball war für uns alle neu“, erklärt Max begeistert. Und Tennis hat aus der Gruppe nur Lulu schonmal gespielt. Auf die Frage, was ihnen am besten gefallen hat, sind sie sich einig: „Alles!“
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